Mittwoch, 9. August 2017

Rezension - Kieselsommer


Allgemeines


Titel: Kieselsommer
Autor/in: Anika Beer
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-15773-2
Seitenanzahl: 320
Genre: Jugendbuch
Preis: 14,99€ (Broschiert)
Verlag: cbj


Inhalt


Der erste Urlaub ohne Eltern! Tilda und ihre beste Freundin Ella können es kaum erwarten. Zwei Wochen gehört ihnen das Ferienhaus von Tildas Tante im Spreewald ganz allein. Mit Terrasse und eigenem Boot. Das wird der beste Sommer ihres Lebens! Doch dann fängt Ella ein Glühwürmchen und wünscht sich die große Liebe – und am nächsten Tag taucht Mats auf. Mats, der irgendwie ganz besonders ist. Ella glaubt an das Schicksal und dass Mats und sie füreinander bestimmt sind. Doch Tilda traut Mats nicht über den Weg und fühlt sich mehr und mehr wie das fünfte Rad am Wagen. Aber muss man seiner besten Freundin nicht alles Glück der Welt gönnen?


Meine Meinung


Ich habe mir so viel von diesem Titel erhofft, doch wurde leider auf ganzer Länge enttäuscht.
Der Klappentext hat eine schöne und leichte, wenn auch dramatisch angehauchte, Geschichte vermuten lassen, die man auch bekommen hat. Mehr oder weniger. Leider muss ich sagen, das erste Mal in einer Rezension fehlen mir echt die Worte. Normalerweise habe ich immer so viel zu erzählen, aber hier an dieser Stelle wird wohl alles kürzer ausfallen.
 Anfangs habe ich mich wirklich auf Kieselsommer gefreut, da auch die ersten Rezensionen auf Amazon nur positiv waren, doch was mich dann traf war wie ein direkter Schlag ins Gesicht.
 Aber ich möchte ja nicht nur vom negativen erzählen, sondern erst einmal vom positiven berichten. Dem Schreibstil. Anika Beer hat in diesem Buch den Urlaubsort von Ella und Tilda, dem Spreewald, unglaublich schön beschrieben. Am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt um an diesem traumhaften Ort selbst Urlaub zu machen. Es hat sich angefühlt wie eine kleine Märchenwelt in welche man am liebsten für einige Tage fliehen könnte. Es war kurz gesagt einfach nur schön.

Kieselsommer hätte ich wirklich schnell durchgelesen gehabt, wegen der lockeren und schönen Schreibweise, wäre da nicht die Handlung und die Charaktere gewesen.
 Dieser oben genannte Pluspunkt konnte das Buch aber schlussendlich nicht retten.
Ella und Tilda, unsere weiblichen Hauptprotagonisten, waren so flach wie Frühstücksteller. Sie hatten absolut keine Tiefe, sondern waren quasi einfach nur da. Das einzige was man von den beiden wirklich erfahren hat, ist dass Ella das eher schüchterne und emotionale Mädchen ist und Tilda im Gegensatz dazu taff und selbstbewusst.
Aber mehr gab es da nicht. Und genau deswegen habe ich es auch nicht geschafft mich mit einer der beiden zu identifizieren. 
 Vielleicht für einige wenige Sätze wird angeschnitten wieso Ella sich vielleicht so verhält wie sie es nun einmal tut, mehr aber auch nicht. Hätte man zwei Kleinkinder in den Urlaub, an diesen atemberaubenden Ort geschickt, wäre es interessanter geworden als mit Ella und Tilda.
 Trotzdem war mir Tilda in dieser Hinsicht etwas sympathischer gewesen. Bei ihr konnte man wenigstens die Handlungen halbwegs nachvollziehen, nicht so wie bei Ella. 
Diese glaubt nämlich an das Schicksal und nur weil ein Horoskop sagt, dass der Tag nicht besonders gut wird, ist sie schon unglaublich deprimiert deswegen und fängt gefühlt jeden Moment an zu weinen. Aber auch allgemein diese Enge die eine gute Freundschaft normalerweise hat, ist einfach nicht rüber gekommen. Mir persönlich kam es so vor als wären beide nur flüchtige Bekannte, aber keine besten Freundinnen. 
 Dann haben wir dann aber auch noch Mats, die "große Liebe". 
Er war mir genauso unsympathisch gewesen wie Ella und Tilda, aber im Gegenzug besaß er zumindest etwas Charakter. Nur diese Abhängigkeit und diese großen Gefühle von Ella und Mats zueinander, vorallem in dieser kurzen Zeit, war mir dann doch ein bisschen zu viel. 
Ich habe nichts groß gegen Titel in denen es sich um Liebe auf den ersten Blick dreht, nur hat Kieselsommer dies für mich einfach nicht gut rüber gebracht.
Das Sommerbuch für dieses Jahr habe ich in diesem Titel leider nicht gefunden. 
Die Geschichte passierte einfach, vielleicht mal mit einem kleinen Spannungsbogen der für wenige Seiten anhielt, mehr aber auch nicht. Wären die Charaktere interessanter und das Wort "Schicksal" nicht so unglaublich präsent in dieser Handlung gewesen, hätte es mir wirklich um einiges besser gefallen.

"Normal zu sein, ändert gar nichts. Es wäre besser sich zu wünschen kein Arschloch zu sein. Daran kann man nämlich ganz gut arbeiten, weißt du?"

Ich bin nicht so sehr begeistert von dem Buch, wie man bestimmt sehr gut gemerkt hat. Die Charaktere waren alle unglaublich flach und die Geschichte hatte für mich nicht groß etwas spannendes an sich. Anfangs wollte ich das Buch lieben, doch irgendwann am liebsten nur noch an die Wand werfen.
Meinen Sommertitel hab ich in diesem Werk nicht gefunden, aber es hat mich doch ganz gut unterhalten. Und genau deswegen bekommt das Buch von mir ganz liebe


2/5 🌟


Vielen Dank an das Bloggerportal und an den cbj-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

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